Befragung als Grundlage der Marktforschung
Die Befragung ist eine Methode zur Informationsgewinnung. Diese kann für wissenschaftliche und politische Zwecke ebenso eingesetzt werden, wie zur Interessenklärung der Marktforschung. Befragungen lassen sich hinsichtlich ihres Standardisierungsgrades in hoch und wenig standardisierte Befragungen unterscheiden, die direkte und indirekte Fragen beinhalten können. Hoch standardisierte Befragungen kommen meist im Rahmen von quantitativen Forschungsansätzen zum Einsatz. Sie adressieren somit eine große Stichprobe mittels schriftlich oder online durchgeführten Befragungen. Demgegenüber werden wenig beziehungsweise schwach standardisierte Befragungen vor allem bei explorativen Forschungsdesigns verwendet. Es existieren jedoch auch Mischformen. Hierbei wird die Befragung in der Regel in einen ersten stark standardisierten, sozialdemographischen und einen offeneren, Interessengeleiteten Befragungsteil untergliedert. Befragungen können ein spezifisches Thema oder auch mehrere Themen gleichzeitig abbilden. Häufig wird demgemäß zwischen Experten- und Laien- bzw. Abnehmerbefragungen differenziert.
Arten von Befragungen
Die Befragung kann dabei einmalig in sogenannten Ad hoc Befragungen oder zu mehreren Zeitpunkten stattfinden, wobei hier je nach Stichprobe zwischen Panel- und Wellenbefragungen unterschieden wird. Panelbefragungen kommen immer dann zum Einsatz, wenn es Ziel des Forschungsdesigns ist, potenzielle Veränderungen bei einer konkreten Personengruppe aufzudecken. Hierfür wird eine feste Befragtengruppe in regemäßigen Abständen mit dem gleichen Fragenkatalog adressiert. Diese Methode kommt beispielsweise im Bereich der Lebenslaufforschung oder bei medizinischen Langzeitstudien zur Anwendung. Sollte es im Zuge der Studien zu Ausfällen so genannten non-response-Fällen kommen, so spricht man auch von Panel-Mortalität. Dieses Problem besteht bei Wellenbefragungen nicht. Bei diesen steht eine allgemeine und keine personenspezifische Veränderung im Fokus. Wellenbefragungen decken daher ebenfalls einen gleichen Fragenkatalog ab, adressieren diesen aber nicht immer an die identisch gleiche Stichprobe. Grundsätzlich richtet sich die Auswahl der Befragungsform und -häufigkeit nach dem Forschungsdesign, den verfügbaren Geldern sowie dem zeitlichen Rahmen.
Validität der Daten entscheidend
Informationen, die mittels Befragungen gewonnen werden, sollten stets kritisch hinterfragt werden, da Fragen nicht immer die beabsichtigten Informationen erheben. Fragen können falsch verstanden, falsch interpretiert oder aus Scham unrichtig oder gar nicht beantwortet werden. Dies kann zu Verzerrungen führen und die Validität der Daten trüben.