Meinungsführerschaft ist ein breit gefächerter Begriff, der verschiedene Unterpunkte umfasst. Als Meinungsführerin oder -führer wird grundsätzlich eine Person, eine Organisation oder eine Gruppe bezeichnet, die als Vermittlerin bzw. Vermittler zwischen einem Massenmedium und ihrer Gruppe fungiert. Die meinungsführende Person transportiert Informationen verstärkt oder abgeschwächt weiter, vereinfacht sie und passt sie an die Interessen der Zielgruppe an. Bei den Mitgliedern dieser Gruppe kann es sich beispielsweise um Arbeitskolleginnen und -kollegen oder Kundinnen und Kunden handeln. Der Meinungsführerrolle kommt hierbei eine Gatekeeper Funktion zu. Ihr obliegt es die Informationen auf eine Art und Weise zu kommunizieren, die für das entsprechende Publikum ansprechend, interessant und informativ ist. Hierdurch übernehmen Meinungsführerinnen und -führer eine wichtige Rolle in der Gesellschaft: Sie tragen dazu bei, die öffentliche Meinung zu einer Vielzahl von Themen zu formen.
„Key Opinion Leader“
Auf Unternehmensebene ist unter dem Begriff Meinungsführer, etwas anderes zu verstehen. Der Begriff bezeichnet hier eher die Rolle des Key Opinion Leaders oder die des „Thought Leaders“. Unternehmen sind folglich daran interessiert die Meinungsführerschaft für ihre Produkte oder Dienstleistungen zu erlangen. Dies bedeutet, dass Unternehmen versuchen, die für sie relevanten Themen im öffentlichen Diskurs mitzuprägen. Ziel ist es, dass Konsumenten das Unternehmen mit einem bestimmten Thema assoziieren. So ließe sich aktuell Tesla ─ zumindest im amerikanischen Raum ─ als Meinungsführer im Bereich Elektromobilität bezeichnen, da Konsumenten am ehesten Tesla mit diesem Thema in Verbindung bringen.
Eine Meinungsführerschaft birgt vielfältige Vorteile. Zum einen erhöht sich der Bekanntheitsgrad von Unternehmen, sowie deren Reputation. Dies wirkt sich positiv auf die Kundentreue und ihre Kaufbereitschaft aus. Durch die vertrauensvolle und zielgruppenspezifische Kommunikation gelingt es außerdem, Konsumenten die noch nicht mit dem Unternehmen vertraut sind, schneller von diesem zu überzeugen.
Wege zum Meinungsführenden
Um Meinungsführer zu werden gilt es, ein Thema für lange Zeit intensiv und nachhaltig zu bearbeiten. Dies geschieht beispielsweise durch die Entsendung von unternehmensinternen Experten in verschiedene Formate, wie Talkshows, Zeitungs- oder Fernsehinterviews. Auch Pressekonferenzen sind ein geeignetes Mittel, um das Wissen des Unternehmens über ein Themengebiet zu demonstrieren. Besonders gut eignen sich hierfür auch hochwertige Informationsmaterialien, denn die Weitergabe von Informationen schafft Vertrauen. Dies lässt sich zum Beispiel durch Studien erreichen, die von Unternehmen mitfinanziert werden oder aber auch durch Kooperationen von Unternehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen.